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Die Stadtratsfraktion zum Sozialticket - Goslarsche Zeitung 25.06.2022

LINKE SEHEN HANDLUNGSBEDARF

Goslars Sozialticket in endloser Warteschleife

Von Frank Heine

Warum will niemand die ärmeren Schichten beim Busfahren unterstützen? Die Linken werben seit Jahr und Tag für ein Goslarer Sozialticket. Auch der jüngste Anlauf droht zu scheitern. Für die Linken ist dies wiederum ein politisches Armutszeugnis.

​​​​Goslar. Die schier unendliche Geschichte zu einem Goslarer Sozialticket für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) können die beiden Linken-Ratsherrn Michael Ohse und Rüdiger Wohltmann inzwischen nicht mehr hören. Bis 2006 reichen die Anträge ihrer Partei in Rat und Kreistag zurück, ohne dass ein Gremium tatsächlich einmal ein Herz für die Menschen mit dem kleinen Geldbeutel gehabt habe, schimpft das Duo. Abwechselnd habe die Begründung für die Ablehnungen gelautet: zu teuer. Oder warten, bis die Versammlung im Regionalverband Braunschweig eine Lösung präsentiert.

Andere machen es vor

Beim aktuellen Vorstoß werde jetzt wieder Variante zwei aus der Schublade gekramt, sagt Ohse. Bis 2023 hat die Verwaltung des Regionalverbandes nämlich in der Tat die Aufgabe, ein Konzept für eine Neuausrichtung mit besonderem Blick fürs Erreichen von Klimazielen vorzulegen. Stimmt – „aber vom Sozialticket ist dort nirgendwo die Rede“, sagt Wohltmann, der sich ein weiteres Mal auf den St.Nimmerleinstag vertröstet sieht. Andere Städte und Landkreise wie Salzgitter und Wolfenbüttel – übrigens auch im Braunschweiger Tarifverbund organisiert – seien dort mit erfolgreichen Testphasen schon viel weiter. So erfolgreich, dass Salzgitter jetzt sogar verlängern wolle.

Mehr Teilhabe

„Im Moment sind alle vom Neun-Euro-Ticket begeistert“, argumentiert Wohltmann. Den beiden Linken würde es schon reichen, wenn ein monatliches Sozialticket etwa 25 Euro kostete. Und das ausdrücklich nicht (nur) mit Blick aufs Klima. „Es geht uns um Menschen, die sich das Auto nicht leisten können“, betont Ohse. Menschen, denen ohne Mobilität auch die kulturelle und soziale Teilhabe verloren gehe. „Es reicht nicht, immer nur warme Worte vor sich her zu tragen, um sich dann wegzuducken, wenn es Geld kostet“, sagt Wohltmann.